Mittsommer – Feuer, Kräuter, weiße Nächte
Kräuterkränze im Haar, wallende Kleider und Menschen, die durch Feuer springen. Die Feiern und Rituale zur Sommersonnenwende umweht etwas Traumwandlerisches, Märchenhaftes. Der längste Tag des Jahres, gefolgt von der kürzesten Nacht. Das Datum fasziniert und berührt die Menschen seit jeher; vielleicht schon, solange es sie gibt.
Die Verehrung der Sonne, mit ihrer essenziellen Bedeutung für das irdische Überleben, ist wahrscheinlich so alt, wie die Menschheit selbst. Die Sommersonnenwende als Hochzeit des Sommers und ihr gegenüber, die Wintersonnenwende, waren (und sind) wichtige Punkte im Jahresverlauf, die Einfluss auf viele Lebensbereiche hatten. Diese astronomischen und kalendarischen Wendepunkte schlugen sich in Ritus und Mythologie nieder. Ein kleiner, mit Sicherheit sehr unvollständiger Blick auf die Fülle der Sonnwendbräuche:
Das Fest des Lichts und des Feuers
Der Tag der Sommersonnenwende galt lange Zeit als mystischer
Tag. Manche Menschen begehen ihn bis heute mit weltlichen oder
religiösen Feierlichkeiten. Vor allem in den germanischen, nor-
dischen, baltischen, slawischen und keltischen Religionen hatten
diese Feste einen festen Platz. Seit der Christianisierung Europas
werden sie oft mit dem Heiligen des 24. Juni, Johannes dem Täufer,
verbunden, der als besonders machtvoll galt. Nach ihm wurden
unter anderem die im Alpenraum bis heute üblichen Johannifeuer
benannt.
Faszination Mittsommer
Noch heute gibt es in einigen Regionen Teile der ursprünglichen
Mittsommer-Rituale. Besonders bekannt sind diese Volksbräuche
aus Schweden, wo das Fest ausgelassen gefeiert wird und
Mittsommer besonders in früherer Zeit als die Nacht der magischen
Wesen galt.
Traditionell kommen die Menschen in der Mittsommernacht im
Freien zusammen, in Weiß gekleidet und oft mit Blumen und
Kräuterkränzen im Haar; sie entzünden Feuer, feiern und essen
gemeinsam. Die Tradition sieht auch vor, dass die Frauen
Kräutersträußchen sammeln, die dann als gesegneter Schmuck für das Haus genutzt werden und später als Rauchwerk dienen. In solch einen Kräuterstrauß gehören etwa Johanniskraut, Schafgarbe, Arnika, Kamille, Baldrian, Beifuß, Eisenkraut, Holunder, Ringelblume, Margarite oder Farn. Aus neun Kräutern wird solch ein Strauß traditionell geflochten.

Der Segen der Götter – für die Liebe und für die nächste Ernte
Die Sonnwendfeuer oder Johannifeuer sind das bekannteste und wichtigste Brauchtum zur Hochzeit des Sommers. Apropos Hochzeit: Wer gemeinsam durchs Leben gehen wollte, sprang Hand in Hand über das Feuer – im Angesicht der Gemeinschaft und mit Segen der Götter. Wer hingegen besonders hohes Heu und eine reiche Ernte wünschte, sprang mit diesem Gedanken und Wunsch über die Flammen. So hoch man sprang, so hoch würde der Weizen wachsen. Waren die Sonnwendfeuer abgebrannt, wurde die Asche auf den Äckern und Felder verteilt. Jenseits der Rituale ist der Johannestag auch ein wichtiger bäuerlicher Lostag. Denn mit ihm beginnt offiziell die Erntesaison, meist mit der Heuernte, die man auch als Johannischnitt bezeichnet. Dafür endet die Spargelsaison, der ab Johanni nicht mehr gestochen werden soll.
Schmeckt wie Mittsommer auf einer verwunschenen Lichtung
Ob rituelles Feuer mit Segenswünschen im kleinen Kreis oder großes Sonnwend-Happening: Wer nun selbst einen Hauch der mystischen Mittsommernächte erleben möchte, kann solch eine Feier – ganz nach Geschmack mit viel oder wenig Aufwand – auch einfach selbst arrangieren. Quellen für authentische Rituale gibt es in Zeiten des Internets reichlich und auch der Fantasie sind hier kaum Grenzen gesetzt. Als süße Komponente empfehlen wir unsere feinen Lauensteiner Waldmeister Trüffel. Denn wenngleich das Kraut ein Gewächs des Monats Mai ist: Es wird zu Mittsommer gerne verräuchert. Wie unsere blumig-krautig-cremige Trüffelkreation erinnert der Duft dieses Rauches an laue Sommernächte am Waldrand. Seine Wirkung gilt als sinnlich, harmonisierend, die Wahrnehmung fördernd.
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