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Große Geschichte(n) zum Tag der Liebe

Adam und Eva, Romeo und Julia, Bonny und Clyde – es gibt viele berühmte Liebespaare, deren Geschichten die meisten von uns direkt vor Augen haben. Zum Valentinstag am 14. Februar haben wir ein bisschen recherchiert und ein paar weniger berühmte, aber nicht minder schicksalhafte Verbindungen für euch zusammengestellt…   
 

Auf Gedeih und Verderb: Die Liebe ist wohl die mächtigste der menschlichen Emotionen; die Treiberin großer Geschichten, die Entfesslerin ungeahnter Kräfte. Und so gerne wir uns als rationale Wesen betrachten: Die kindliche Freude am Schmachten und das Träumen von der wahren romantischen Liebe bleibt vielen von uns bis ins hohe Alter erhalten – wenn auch manchmal ganz im Geheimen.

So möchten wir euch zum Tag der Liebe einladen, mit uns dieser Leidenschaft zu frönen und einzutauchen in ein paar nicht ganz so bekannte, aber doch hochromantische Love Storys. Vielleicht mit einer süßen Versuchung zur Hand und einer Kerze zu Ehren aller Liebenden. Nur zu, es darf ruhig ein bisschen kitschig sein ;)  

 

Liebe und Verrat in der Bibel: Samson und Delilah

In dieser tragischen Geschichte aus dem alten Testament geht es, wie so oft, um Liebe und Verrat. Sie erzählt aber auch von der Ehre der Frau in einer Zeit, als diese Ehre ein öffentliches Gut war – und allzu oft ein Spielball im ewigen Machtkampf der Männer… Als "Geweihter Gottes" besaß Samson große Kraft. Sie wurde ihm gegeben, um das Volk Israel von den Philistern zu befreien. Doch Samson verliebt sich unsterblich in Delilah, die daraufhin von den Philistern benutzt wird, ihm das Geheimnis seiner Kraft zu entlocken. Nach drei Finten erzählt Samson Delilah beim vierten Mal die Wahrheit: „Kein Schermesser ist mir auf den Kopf gekommen; denn ich bin vom Mutterleib an Gott als Nasiräer geweiht. Würden mir die Haare geschoren, dann würde meine Kraft von mir weichen.“ Delilah verrät den Geliebten an seine Feinde. Im Schlaf werden ihm die Haare geschnitten; er wird überwältigt, geblendet und eingesperrt.



 

Die großen Dramen der Geschichte: Kleopatra und…nein, nicht Cäsar ;-)
 

Dass die Liebe selbst verwegene Feldherren ereilt, erzählt die Geschichte von Kleopatra und Antonius. Wenngleich weniger berühmt, als die Liaison zwischen der ägyptischen Königin und dem Herrscher des Römischen Reiches, Julius Cäsar, so ist doch die Romanze zwischen Antonius und der letzten Pharaonin die eigentlich schicksalsträchtige. Kleopatra gelangte zusammen mit ihrem Bruder und Gemahl Ptolemäus im Jahre 51 vor Christi auf den Thron. Als der sie vertreiben lässt, flüchtet die Königin nach Rom, in die Arme Caesars. Nach dessen Ermordung flieht sie erneut, diesmal nach Alexandria. Caesars Nachfolger Antonius, der schon bei ihrem ersten Zusammentreffen hingerissen war, nimmt Kleopatra zur Frau – obwohl er bereits verheiratet ist. Damit zieht er den Zorn Oktavians auf sich. In der darauffolgenden Schlacht begeht Antonius Selbstmord. Als Kleopatra von dem Tod ihres Geliebten erfährt, tut sie es ihm gleich. Ob durch den berühmten Schlangenbiss oder durch die Einnahme von Gift, wird wohl für immer ihr Geheimnis bleiben.

 

Skandalös: Johann Wolfgang von Goethe und Christiane Vulpius

Er gilt als Deutschlands wichtigster Dichter und Denker: Johann Wolfgang von Goethe. Und er löste seinerzeit einen handfesten Skandal aus. Denn 1788 lernte Goethe das „Blumenmädchen“ Christiane Vulpius kennen. In den Augen der höheren Gesellschaft ein „Frauenzimmer, das kaum lesen und schreiben konnte“, „lebenslustig, ungebildet und ständig schlecht frisiert“. Goethe verliebte sich unsterblich und auf den ersten Blick. Wenngleich die Verbindung selbst am fortschrittlichen Weimarer Hof als unmöglich galt, hielt Goethe an ihr fest. Jahrzehntelang lebten er und Christiane in wilder Ehe zusammen. Sie bekamen fünf Kinder und sorgten für einen Skandal nach dem anderen. Erst im späten Alter heiratete er sie. Treu war er ihr jedoch nicht. Selbst als der Tod nahte – Christiane starb mit 50 Jahren an Nierenversagen – ließ der große Literat Christiane Vulpius alleine.

 



 


 

Ok, die hier ist wirklich berühmt, aber dennoch: Elizabeth Taylor und Richard Burton
 

Ja, wir hatten unbekanntere Paare versprochen, aber wenn wir schon von Kleopatra und ihren Männern erzählen, dürfen wir diese beiden nicht unerwähnt lassen. Denn sie lernten sich bei den Dreharbeiten zum Monumentalfilm „Kleopatra“ kennen. Und dieses erste Aufeinandertreffen von Liz Taylor und Richard Burton muss wie eine Explosion gewesen sein. Zwar waren beide verheiratet, doch ab der ersten Sekunde war klar, dass sich hier eine große Leidenschaft anbahnte. So ließ sich Taylor auch postwendend von ihrem damaligen Mann scheiden. Burton brauchte zwei Jahre länger. Sehr zum Entsetzen der Öffentlichkeit lebten die beiden, bis zur ersten Hochzeit 1964, in einem Konkubinat. Diese erste Ehe hielt 10 Jahre. Das temperamentvolle Duo schlug und küsste sich – und sie tranken sich fast zu Tode. 1974 reichten der walisische Theaterschauspieler und die amerikanische Diva die Scheidung ein. Doch es ging weder mit- noch ohneeinander, weshalb es eine zweite Hochzeit gab. Die hielt allerdings nur zehn Monate. Bis zu Burtons Tod 1984 gestanden beide sich ein, dass sie die große Liebe füreinander waren. Nur glücklich werden, das konnten sie zusammen nicht.


 

Freie Liebe (und endlich mal ein Happy End): Jean Paul Sartre und Simone de Beauvoir
 

Zum Abschluss eine unkonventionelle Liebesgeschichte, die doch tatsächlich glücklich endet: Die von den Vorreitern der freien Liebe, Jean Paul Sartre und Simone de Beauvoir. So schrieb der Philosoph der Schriftstellerin, seiner Lebenspartnerin, im Juli 1938 in aller Offenheit einen Brief über eine seiner Liebschaften: "Gestern habe ich dieses feurige Mädchen geküsst, und sie hat sich mit ihrem ganzen Körper an mich geschmiegt." Man stelle sich das vor: Das Paar schlief mit anderen und sprach offen darüber. Sie zogen nie in eine gemeinsame Wohnung und haben nie geheiratet. Und das in dieser Zeit. Mit ihren Grundsätzen waren die beiden Intellektuellen Vorbilder für das, was die 68er-Bewegung Jahrzehnte später als freie Liebe lebte und feierte. Und im Fall Sartres und de Beauvoirs hat es funktioniert. Als der Philosoph 1980 stirbt, sind die beiden seit mehr als 50 Jahren ein Paar.

 

Und noch ein Happy End: Sir Elton John und David Furnish
 

Zu Ende ist sie glücklicherweise noch nicht, aber allem Anschein nach very happy: Die große Liebe zwischen Popikone Elten John und David Furnish. Das glamouröse Paar ließ sich 2005 offiziell verpartnern, just am Tag der historischen Gesetzesänderung in Großbritannien. Nachdem die eingetragene Partnerschaft 2014 der Ehe gleichgestellt wurde, ließen sie diese in eine Ehe umwandeln. Das Paar hat zwei Söhne, Elijah und Zachary. Die Patentante heißt übrigens – wen sollte es wundern – Lady Gaga. Very glamorous, indeed. Seufz…

 

Und jetzt wir! Happy Valentine’s Day
 

Ach, wir könnten noch ewig weiterschwelgen im Fundus großer Liebesgeschichten. Aber am Valentinstag geht es ja nicht nur um das große Drama, sondern auch um die ganz alltägliche Liebe. Die romantische, aber auch die platonische. Also lasst sie uns feiern und ehren, mit Briefen und Grußkarten, Blumen und großen Gesten – und vielleicht einem kleinen, süßen Stück Liebe zum Naschen. Wir hätten da ein paar Ideen…